Früherkennung und Prävention von Psychosen – wie geht das?

Unter Psychosen werden die beiden Krankheitsbilder Schiziophrenie und manisch-depressive Störungen zusammen gefasst.
Die Schizophrenie ist durch die 3 Leitsymptome Sinnestäuschungen, Denkstörungen und abnehmende kommunikative und soziale Fertigkeiten gekennzeichnet.
Vom Auftreten erster Symptome bis zum Aufsuchen von Hilfe dauert es durchschnittlich 48 Wochen, also fast ein ganzes Jahr, aber in einzelnen Fälle wurde sogar von bis zu 6 Jahren berichtet. Vor der eigentlichen Erkrankungen werden häufig psychotische Symptome beob–achtet, die aber innerhalb einer Woche wieder verschwinden und nicht öfters als 2 mal / Monat auftreten. Wichtiges Warnsignal ist auch der Abfall der Leistungen in Schule oder Lehre um mehr als 1/3.
Entscheidend für den Ausbruch der Erkrankung sind nicht – wie in Filmen häufig dramatisch überzeichnet – positive Symptome wie Sinnestäuschungen oder Denkstörungen oder bizarres Verhalten, sondern v.a. negative Symptome, also die Abnahme kommunikativer und sozialer Fertigkeiten, bis hin zum totalen sozialen Rückzug. Beachtet werden sollten auch Ängste geschädigt oder bedroht zu werden. Ein weiterer Hinweis auf eine Psychose ist ein plötzlich auftretendes ungewöhnliches Interesse für Religiöses oder Mystisches. Meist treten die ersten Symptome bereits in der Pubertät oder im jungen Erwachsenenalter auf und beeinträchtigen damit sowohl die Ausbildung eines stabilen und positiven Selbstwertgefühls als auch die berufliche und soziale Integration.
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Anastasia Theodoridou: Früherkennung und Prävention von Psychosen. Wie soll das gehen?  Prävention psychischer Erkrankungen. Von den Grundlagen zum Handeln. 23. Zürcher Präventionstag, 9. März 2012.

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