Machen Kinder glücklich?

Die Sozialforschung sagt: eigentlich nein, aber sie bescheren uns ein langes Leben.
Fragt man Paare danach,  wie zufrieden sie sind, so antworten Kinderlose regelmässig mit positiveren Werten als Mütter und Väter. Kinder mindern nämlich die Freude, die Eltern aneinander haben. Im Lauf der Jahre ergibt sich eine typische Berg- und Talfahrt. Das Glück in der Partnerschaft sinkt bereits während der Schwangerschaft und erreicht seinen ersten Tief-punkt, wenn das erste Kind im Krabbelalter ist. Danach geht es wieder etwas aufwärts bis die ersten Zeichen der Pubertät auftauchen. Dann fällt die Zufriedenheit der Eltern auf den absoluten Tiefpunkt. Erst wenn der letzte Sprössling aus dem Haus ist, erreicht die Zufriedenheit der Eltern wieder ungefähr den Pegel, den sie vor dem Kindersegen hatten.
Bemerkenswerterweise liegt aber dennoch die mittlere Lebenserwartung von Eltern höher alls die von kinderlosen Erwachsenen. Besonders ausgeprägt ist dieser Unterschied in den mittleren Jahren zwischen 35 – 44. In dieser Zeit sterben nicht einmal halb so viele Mütter und Väter wie Menschen ohne Kinder – trotz aller körperlichen und seelischen Strapazen des Elternseins.

Quelle: Stefan Klein. Die Glücksformel oder Wie die guten Gefühle entstehen. 2003, S. 168f.

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