Gesundheit und Alter von Pflegekräften

In dieser Studie wurden 1’848 Pflegende in 111 bayrischen Pflegeheimen schriftlich befragt , zum einen bezüglich ihrer körperlichen und seelischen Gesundheit, zum anderen bezüglich ihrer Arbeitssituation.
Stichprobenbeschreibung: 86 % der teilnehmenden war weiblich, Durchschnittsalter 40,5 Jahre, mittlere Berufsdauer in der Pflege 10,2 Jahre; 37 % sind teilzeitbeschäftigt, 51 % Vollzeit, 12 % machten keine Angaben.

Überraschenderweise korreliert das Lebensalter negativ mit körperlicher und positiv mit seeli-scher Gesundheit, d.h. je älter die Pflegekräfte, umso mehr Körperbeschwerden geben sie an, aber umso seelisch gesünder beschreiben sie sich, z.B. erleben sie weniger negative Gefühle, beschreiben sich als ausgeglichener usw.

Insbesondere zeigt sich der protektive Effekt eines grossen Tätigkeitsspielraumes, d.h. je abwechslungsreicher die Arbeit ist und je mehr die Mitarbeitenden selber mit entscheiden kön-nen, umso geringer sind die körperlichen und seelischen Gesundheitsbeschwerden. Hinge-gen führen hohe körperliche Belastungen bei Pflegekräften über 50 Jahren zu deutlich schlech-terer seelischer und körperlicher Gesundheit im Vergleich zum Durchschnitt der Altersgruppe.

Quelle: A. Müller, M. Weigl, B. Lampert, J. Glaser & P. Angerer. (2010). Alterns- und alters-spezifische Effekte von körperlichen Belastungen und Tätigkeitsspielraum auf die Gesundheit von Altenpflegekräften. Zeitschrift für Arbeitswissenschaften (64, 3), pp. 229-238.

 

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